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Barkeeper auf einem Kreuzfahrtschiff
Barkeeper auf einem Kreuzfahrtschiff

Barkeeper auf einem Kreuzfahrtschiff

Ein echter Knochenjob

Als er das große imposante Kreuzfahrtschiff betreten hat, da wollte Florian Eixler am liebsten wieder nach Hause. Die Reizüberflutung war enorm. Ich hatte das Glück, mit dem ausgebildeten Hotelfachmann sprechen zu dürfen, der dieses Jahr vier Monate auf dem Kreuzfahrtschiff „Mein Schiff” als Barkeeper tätig war. Zuvor war er im Restaurant Lux in Münster, in dem er auch seine Ausbildung absolviert hat und Barchef war. 

Ein ganz neues Leben? 

Doch ganz auf Anfang. Warum wollte er eigentlich auf das Schiff? „Ich wollte das eigentlich schon immer mal machen”, erzählt der 21-Jährige. „Denn wenn man einmal auf einem Kreuzfahrtschiff gearbeitet hat, dann stehen einem alle Türen offen.” Dann wüsste man, was hartes Arbeiten ist. Nachdem er bei dem Vorstellungsgespräch genommen wurde, dauerte es noch gute vier Monate, bis er alle Termine wie ärztliche Check-Ups und das Beantragen des Reisepasses erledigt hatte. Dann ging ein neuer Lebensabschnitt los. 

„Und auf einmal saß ich im Flieger nach Frankfurt und dann im Flieger nach Dubai. Dort ging es dann aufs Schiff”, erzählt Florian. Das war erstmal total überwältigend. 

“Ich dachte nur, das ist riesig.” 

Florian Eixler

Erstmal durfte er in seine Kabine gehen, die klein war und er sich mit einem anderen Kollegen teilen musste. Am ersten Tag musste er auch direkt arbeiten. Florian gibt zu: „Die ersten Wochen waren extrem hart. Denn man musste sich neu eingewöhnen und irgendwo sich auch beweisen.” Er wurde zwar gut an die Hand genommen und hat schnell Kontakte geknüpft, dennoch waren die ersten Wochen herausfordern. 

Ein echter Knochenjob 

Harte Arbeit, wie er sie von Zuhause aus seinem alten Job kannte, war das auf dem Schiff nicht. Es war härter. Es gab die frühe und die späte Schicht. Zwischendurch natürlich mal einige Stunden Pause, aber einen freien Tag? Den gab es nie. „In den Pausen konnte man, wenn man an einen Hafen angelegt hatte, mal das Land etwas besichtigen oder sich mal für einen Ausflug eintragen”, erzählt Florian. 

Aber die Arbeit war Stress pur. Denn die Leute sind natürlich im Urlaub und auf einem 3000-Mann Schiff ist immer etwas los. Die Leute wollen immer trinken und essen. „Ich könnte dir jetzt vier Cocktail in einer Minute machen”, so Florian. 

In vier Monaten viel gesehen 

Obwohl er die meiste Zeit gearbeitet hatte, hat der Barkeeper natürlich viel gesehen. Das Schiff ist mehrere Routen abgefahren. Unter anderem über Katar, Dubai und Abu Dhabi. Aber auch die griechischen Inseln entlang, nach Italien und Spanien und Frankreich. „Es war viel westliches Mittelmeer dabei. Manche Routen waren auch mehrfach dabei“, erklärt Florian Eixler.

Da sie den Suezkanal nicht passieren konnten, kam es in seiner Zeit zu einer Besonderheit. Fast einen Monat ist das Schiff nur mit der Crew auf dem Meer unterwegs gewesen. Rund um Afrika ging es. Dabei wurde auch die neue Crew eingesammelt. „Das war wirklich besonders, denn wir durften alles nutzen, wie die Gästekabinen oder auch den Pool“, berichtet er.

Wie geht es weiter? 

Florian könnte sich definitiv vorstellen, trotz der extrem harten Arbeit, nochmal auf ein Kreuzfahrtschiff zu gehen. Es war für ihn eine einmalige Erfahrung. Außerdem hat er jetzt Kollegen auf der ganzen Welt. Er betont nochmal, dass so einen Job nicht jeder machen kann. „Man braucht Durchhaltevermögen und viel Ausdauer. Und man muss auch mal einstecken können.” 

Fotos: privat

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