In die Zukunft blicken
Roboter-Menschen, begrünte Hochhäuser, gemeinschaftliche Ökonomien: Es gibt unendliche Möglichkeiten, über Zukunft nachzudenken. All das wird im Futurum geboten.
Das Futurium ist ein Museum in Berlin, das im September 2018 eröffnet wurde. Es liegt am Spreeufer, zwischen Reichstag und Hauptbahnhof, und es fällt durch seine besondere Architektur sofort auf. Wenn Ihr in Berlin seid, schaut rein: Der schimmernde Bau ist schon von außen beeindruckend und das Museum selbst ist es auch. Ich hatte die große Ehre, einen Einblick in dieses Zukunftsmuseum zu bekommen, bevor es eröffnet wurde. Damals war ich mit der Jugendpressekonferenz zu Besuch bei der Bundesbildungsministerin und wir bekamen einen Blick hinter die Kulissen des Futuriums. Das Museum befindet sich am Alexanderufer 2 in Berlin.

Futurium Gebäude (Foto: Franziska Ix)

Futurium Gebäude (Foto: Franziska Ix)

Wünschespeicher (Foto: Franziska Ix)
Gemeinsam mit anderen Jungjournalisten von Schülerzeitungen und Lokalzeitungen durfte ich in die verschiedenen Bereiche hineinschauen. Ich erinnere mich an eines der Labore, an die sogenannte Zukunftswerkstatt. Dort waren verschiedene Experten an einem Tisch, die sich nur mit dieser Thematik beschäftigt haben. In einem der Denkräume hat ein Experte mit Robotern gearbeitet. Alles war sehr technisch und vor allem sehr neu. Kann so unsere Zukunft aussehen? Inzwischen gibt es in dem Futurium drei Labore: Demokratie, Mobilität, Bio-Design und zusätzlich die Werkstatt.
Im Eingangsbereich befand sich damals ein Wünschespeicher. Dort konnte man ein Wunsch eingegeben werden und er wurde mit weiteren verknüpft. Auf der Top Fünf der Wünsche stand beispielsweise eine Welternährung, die alle satt macht, ohne der Natur zu schaden. Ein Thema, das heute genauso aktuell ist. Die folgenden Fotos sind von David von Becker.

Futurium – Vorplatz Süd

Ausstellung Denkraum Mensch
Was bietet das Futurium?
Die Ausstellung im Futurium stellt also unterschiedliche Zukunftsentwürfe vor und diskutiert: Wie möchten wir künftig arbeiten und wohnen? Wie wollen wir mit dem technischen Fortschritt umgehen und ihn aktiv gestalten? Wie können wir uns individuell entfalten und zugleich nachhaltig mit den natürlichen Ressourcen wirtschaften?
In den drei großen Denkräumen steht unser künftiges Verhältnis zur Technik, zur Natur und zu uns selbst im Mittelpunkt. Experimentieren, Ausprobieren und Erfinden – im Futurium Lab kann jeder mitarbeiten.
Im Fab Lab Bereich können eigene Prototypen entwickelt oder die Funktionsweise eines 3D-Druckers ausprobiert werden. Besucher stellen sich im Team einem Hackathon oder probieren in der Versuchsküche, ob Insekten ihre Ernährung von morgen sind. Auch ein Medienlabor und eine Werkstatt stehen für die Ideen der Gäste bereit. Ein vielseitiges Veranstaltungsprogramm begleitet die Aktivitäten und regt zum Austausch über die Zukunft an.

Ausstellung Schwerpunkt Demokratie

Ausstellung Denkraum Natur
Im Folgenden erkläre ich euch die verschiedenen Labore mit Hilfe der Futurium-Website.
Labor Demokratie
Das Labor Demokratie bietet, wie die anderen Labore auch, vier verschiedene Bereiche: Der Opinionator bietet drei verschiedene Tools, die uns Menschen beeinflussen sollen. Dadurch wird gezeigt, wie unter anderem Manipulation eigentlich funktioniert.
Beim Demokratie Simolationsspiel müssen in kürzester Zeit Entscheidungen gefällt werden, aber wer darf diese denn treffen?
Im Bereich Data Correlations geht es einfach darum, wie wir eigentlich gewisse Daten prüfen.
Auch das vierte Labor “Smile to vote” ist spannend. Die Wahlkabine symbolisiert den echten Walvorgang. Aber: Sie nimmt den Menschen die Entscheidung der Wahl direkt ab. Sie entscheidet einfach, zu welcher Partei man passt.

Ausstellung Denkraum Technik

Labor Mobilität
Labor Biodesign
Fangen wir an mit dem Bereich “The Outside Inside” an. Die Künstlerin Johanna Schmeer beschäftigt sich hier mit Fragen danach, wann ist Natur eigentlich nicht länger natürlich. Sie erforscht Beziehungen zwischen Umwelt, Natur und Technik.
In dem Bereich “Noosphere”von Philip Beesleys geht es einfach darum, ob Architektur fühlen und reagieren kann.
Weiter geht es zu “My-Co Build”. Das hier ist noch recht neu, laut der Website, Der Architekt Sven Pfeiffer sowie die Biotechnologin und Künstlerin Vera Meyer lernten sich im Futurium Lab kennen und setzen sich nun gemeinsam mit dem Erschaffen von Orten und Räumen mittels Pilzen auseinander.
Und unter “Nature Struktur”versteht man nicht nur die Natur an sich sondern es geht um viel mehr. Dr. Robert Richter zeigt, dass Natur auch mit Mathematik zusammenhängt und welche Prinzipien und Prozesse sich hinter ihr verstecken.

Labor Biodesign

Roboter Pepper
Labor Mobilität
In vielen Städten passiert aktuell unglaublich viel, was die Mobilität angeht. Es werden Konzepte aufgestellt, viele wollen dabei das Thema Klimawandel berücksichtigen. Deswegen ist das Labor Mobilität vermutlich zur heutigen Zeit sehr interessant und bietet vielleicht Inspiration. Fangen wir an mit den “Sensor Bikes”. Hier soll geschaut werden, wie sicher Berlins Straßen für Fahrradfahrer sind. Dafür haben das Start-Up re:edu und das Futurium das Citizen-Science-Projekt SensorBikes entwickelt. Berliner bauen mobile Sensoren für ihre Fahrräder, sammeln beim Radeln wichtige Umwelt- und Verkehrsdaten und stellen diese der Öffentlichkeit zur Verfügung.
Blicken wir weiter. Am “Future Mobility Simulator” kann ausprobiert werden, wie verschiedene Ideen die Stadt der Zukunft verändern könnten. Die interaktive Stadtsimulation basiert auf Modellen, die auch in der echten Stadtplanung verwendet werden.
Und mit der Installation “Fantastic Mobility” können spielerisch Fahrzeug-Prototypen für die Zukunft erstellt werden.
In dem Bereich “Hybrid Catalogue House” geht es dann vor allem um das bewegliche Wohnen.
Neben den vier Bereichen in diesem Labor könnt ihr zusätzlich noch eine Mobilitätswerkstatt entdecken. Dort kann gebaut werden und ihr könnt euch mit Hilfe von unter anderem 3D-Druckern ein Bild von der Zukunft machen.

Labor Opinionator von Tactical Tech

Ausstellung Neo-Natur Skulptur
Was bedeutet Zukunft für mich?
Ihr werdet nach eurem Besuch festellen, dass Zukunft ein unglaublich breit gefächertes Thema ist und vor allem sehr individuell behandelt werden muss. Denn es ist einfach so, dass die Menschen ganz unterschiedliche Leben führen und ganz verschiedene Bedingungen haben, die sie bewältigen müssen oder auch nicht. Und besonders Menschen, die in Kriegsgebieten leben müssen oder gerade geflüchtet sind, die haben ganz andere Vorstellungen. Während sich der Geschäftsmann Gedanken macht, wie er seine Rente gestalten will, hofft ein Geflüchteter, dass er jemals sein altes Leben zurück bekommt.

Ausstellung Denkraum Mensch (Mobilität)

Ausstellung Denkraum digitale Demokratie
Fazit
Mich hat das Futurium mehr als überzeugt, und das schon, bevor es wie heute zu 100 Prozent fertig war. Zum einen ist es unglaublich interessant und sehr interaktiv. Man kann viel selber ausprobieren und steuern. Außerdem habe ich mich bei meiner Tour vor der Eröffnung bereits gefühlt wie ein kleiner Forscher. Zum anderen ist das Gebäude der absolute Hingucker sowie die Einrichtung einfach super. Modern, vielseitig und einfach anders.

Museumsshop

Restaurant
Zur Futurium-Website:
Fotos: Franziska Ix und David von Becker