Surfen in Kapstadt
Surfen in Kapstadt

Surfen in Kapstadt

Hai-Alarm und Surfbrett im Gesicht

Der Geruch von Wasser, Hitze und Sand in Kombination mit dem Wind in den Haaren – einfach unbeschreiblich. Am liebsten würde ich jetzt ans Meer ziehen und mir jeden Morgen mein Surfbrett schnappen und ins Meer springen. Den Gedanken hatte ich am Ende meines Surfkurses in Kapstadt. Ich glaube, dass das Wellenreiten ein Sport ist, der vielen zusagt, denn wenn man einmal auf dem Brett steht, dann ist das Gefühl unglaublich.

Noch immer eine blutiger Anfängerin

Der Weg, bis ich das Surfen wirklich einigermaßen konnte, war nicht einfach. Ich bin noch immer eine blutige Anfängerin aber wenn ich mir jetzt ein Surfbrett leihen würde, würde ich auch ohne Hilfe das Wellenreiten hinbekommen. Aber wie erwähnt, jeder Anfang ist schwer. Ich war mit der Surf-Organisation “Stoked Surf” unterwegs. Diese hat die verschiedenen Teilnehmer an Treffpunkten in der Nähe der Unterkünfte abgeholt und wieder abgesetzt. Eine Stunde ging rund 90 Minuten und wir waren immer vier bis sechs Personen. Je weniger Teilnehmer desto besser war es. Denn nur mit einem Trainer muss man aufpassen, dass man nicht zu kurz kommt.

Ich hatte über die Organisation Stay Africa ein Gesamtpaket gebucht, in dem mein Hostel-Aufenthalt und der Kurs über sechs Surfstunden enthalten waren. Wir waren meistens am Muizenberg Beach. Das ist einer der besten Surfstrände der Welt und in Kapstadt optimal geeignet zum Surfen. Außerdem ist er bekannt für die vielen bunten Häuser und eine schöne Promenade mit Shops und Food-Spots. Perfekt also, um nach dem Unterricht nochmal die Gegend zu erkunden.

Ein waschechter Surfer

Mein Trainer Henri war ein waschechter Surfer. Lange und blonde Haare, Bart und total entspannt. Er kommt gebürtig aus Südafrika und surft seit er ein kleiner Junge ist. “Irgendwann konnte ich mein Hobby zum Beruf machen und inzwischen gebe ich fast mehr Unterricht, als dass ich selber surfe”, erzählte er mir nach einer Stunde glücklich. Er wirkte so ausgelassen.

Hai-Alarm!

Aber auch das kann bei einem Surf-Kurs in Kapstadt passieren:Wir waren mit den Surf-Brettern im Wasser und auf einmal ertönte ein lautes Dröhnen. Alle gingen schnell aus dem Wasser und die Rettungsschwimmer pfiffen herum. Das war ein Hai-Alarm. Henri erklärte uns ganz entspannt, das könne jetzt 15 Minuten dauern. Auf einmal haben alle zum Meer in die selbe Richtung geschaut. Da ragte tatsächlich etwas Schwarzes heraus. Aber eigentlich zu groß für eine Flosse. Ich weiß es bis heute nicht. Nach einer gewissen Zeit durften wir wieder rein. Aber das Gefühl war schon etwas komisch und mir war durchaus etwas mulmig.

Hartes Training und kleine Erfolge

Der Ablauf der Stunden sah so aus: Zu Beginn hat Henri uns in jeder Stunde kurz die Regeln und Sicherheitshinweise zum Surfen erklärt. Und natürlich die Grundtechnik, wie man sich aufs Board stellt und surft. Der Rest spielt sich im Wasser ab, denn Surfen lernt man nur in der Praxis.

Bevor es ins Wasser ging, haben wir uns kurz gedehnt. Dann haben sich alle ihr Board geschnappt und es ging los. Durch die Wellen haben wir uns zu Henri gekämpft. Dann waren wir nacheinander dran. Man hat sich auf das Brett gelegt und Henri hat uns in die Welle geschoben. Dreimal paddeln und dann aufstehen hieß es. Das war gar nicht mal so schwer. Und der erste Moment, als ich auf dem Brett stand und mich das Wasser trug, war so schön. 

Aber genauso schlimm war es dann, als ich mein Surfbrett in Gesicht bekommen habe oder mal wieder von einer Welle komplett umgerissen wurde und gar nicht mehr wusste, wo oben und unten ist. Das gehört aber genauso dazu. Wer nicht ein bisschen Schmerz in Kauf nehmen kann, der sollte es lassen.

Und so sahen dann die Stunden aus. Von Stunde zu Stunde wurde ich ein wenig besser und habe mich durchgekämpft. Die letzte Stunde war am effektivsten, denn da einige Teilnehmer krank waren, hatte ich spontan eine Privatstunde. In dieser haben Henri und ich das Paddeln über die Wellen geübt sowie das Drehen auf dem Surfbrett. Und am Ende meines Kurses kann ich jetzt ganz alleine die Wellen catchen. Natürlich haut es mich noch immer manchmal im Wasser um, aber es ist definitiv ein Sport, an dem ich dranbleibe. Und im nächsten Sommerurlaub wird dann auf eigene Faust gesurft oder ich schließe nochmal ein Camp an.

Zur Organisation

Ich kann die Organisation “Stoked Surf” wirklich empfehlen. Es ist total entspannt, sie sind super erreichbar und der Unterricht war wirklich gut, denn man hat sich nicht mit viel Theorie aufgehalten und ist direkt ins Wasser. Außerdem müsst ihr euch weder um Transport oder um Equipment kümmern.

Fotos: Franziska Ix

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