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Die Deutsche Bahn: Wird sie je pünktlich sein? Part zwei

Die Deutsche Bahn: Wird sie je pünktlich sein? Part zwei

Wenn zwei Stunden Puffer nicht mehr ausreichen

Ich habe schon wirklich viele Geschichten über die Deutsche Bahn gehört und auch selbst miterlebt. Aber diese irre Zugfahrt nach Berlin ist auf jeden Fall unter den Top drei der ärgerlichsten und verblüffendsten Zugreisen, die ich je mitgemacht habe. Warum verblüffend? Tja, ich dachte, wenn man einen Zeitpuffer von zwei Stunden einbaut, dann sollte ja eigentlich alles ganz gut laufen, oder? Naja, dieser Gedanke wurde im Keim erstickt. Genauso wie meine Hoffnung, sich je zu 100 Prozent auf die Deutsche Bahn verlassen zu können. Für mich ist es immer eine 50/50 Chance, ob das Ganze am Ende funktioniert und ich pünktlich ankomme.

Doch zurück zum Anfang. Ich wollte mich auf den Weg nach Berlin machen, um an einem Seminar der Konrad Adenauer Stiftung zum Thema Einführung in den Journalismus teilzunehmen (Beitrag: http://www.fixunterwegs.com/einfuehrung-in-den-journalismus/). Das Ganze war 2019. Aber ich glaube, grundsätzlich hat sich an den Gegebenheiten der Deutschen Bahn bis heute nicht viel geändert – eher im Gegenteil. Wenn ihr mal in den ersten Teil zum Thema Deutsche Bahn schaut, kann man in der Statistik sehen, dass die Bahn im vergangenen Jahr so unpünktlich wie noch nie war. Ergo, das Problem hat sich eher verschlimmert.

Ich wollte also mit dem Zug nach Berlin. Da ich immer lieber zu früh als zu spät da bin, habe ich extra einen Zeitpuffer von zwei Stunden eingeplant. Am frühen Morgen bin ich zuerst in den Zug nach Bielefeld gestiegen. Da war noch alles gut. Fast pünktlich bin ich in Bielefeld angekommen. Dort bin ich ganz entspannt zum Bäcker gegangen, denn ich hatte etwas Umsteigezeit. Dann bin ich zum Gleis und das Dilemma fing an.

Aus 20 Minuten werden fast zwei Stunden Verspätung

Am Gleis auf der Anzeigetafel standen 20 Minuten Verspätung. Natürlich habe ich mich geärgert, aber gut dachte ich, dafür habe ich ja das Zeitfenster extra einberechnet. Als der Zug nach über 20 Minuten nicht da war, wurde ich langsam etwas nervös. Da kam die Durchsage: “Der ICE nach Berlin hat eine Verspätung von 40 Minuten.” Toll, nochmal länger warten. Aber gut, noch ist alles in Ordnung. Doch nach weiteren 20 Minuten kam eine weiter Durchsage, dass der Zug jetzt eine Verspätung von 60 Minuten hat. Wieder später zeigte die Anzeigetafel eine Verspätung von 90 und schlussendlich von 120 Minuten an.

Ich bekam einen kleinen Schock. Super, dachte ich, jetzt kann ich vor Ort anrufen und sagen, dass ich zu spät kommen werde. Das tat ich. “Kein Problem”, sagte die Organisatorin des Pressetages. Wahrscheinlich kannte sie das Dilemma mit der Bahn. Immerhin kam der Zug dann mit einer Verspätung von 120 Minuten auch mal in Bielefeld an. Zu spät war ich dann trotzdem. Und das trotz eines Zeitpuffers von zwei Stunden. Das hat mir mal wieder gezeigt, die Deutsche Bahn ist leider extrem unzuverlässig und ich kann jeden verstehen, der sich diesen Stress nicht antun will. Was ist, wenn ich einen extrem wichtigen Termin habe und die Personen kein Verständnis für die Verspätung der Bahn haben? Dann bin ich aufgeschmissen…

Fotos: pixabay