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Shakespeare and Company

Shakespeare and Company

Verwinkelte Räume und Bücher überall

Eigentlich war es absoluter Zufall, dass ich diese Buchhandlung entdeckt habe, als ich in Paris war. Ich bin am Seine-Ufer bei Notre Dame durch die Straßen geschlendert und habe mich einfach treiben lassen, als auf einmal die Shakespeare and Company vor mir auftauchte. Eine kleine, gemütliche und schmale Buchhandlung in der 37 Rue de la Bûcherie, die fast aussieht als wäre sie aus einem Märchen. Da musste ich direkt reinlaufen, denn ich hatte über das Buchgeschäft auch schon mal vorher gelesen.

Zur Geschichte

Blicken wir mal etwas zurück auf den Hintergrund dieser Buchhandlung. Die US-Amerikanerin Sylvia Beach, so kann man im Internet lesen, eröffnete 1919 in der Rue de l’Odéon die Buchhandlung Shakespeare & Company für englischsprachige Bücher. Die Buchhandlung wurde zum Treffpunkt vieler Schriftsteller der Lost Generation – unter ihnen F. Scott Fitzgerald oder auch James Joyce.

Nach der Besetzung von Paris durch Deutschland im Zweiten Weltkrieg schloss Beach das Geschäft, um eine Plünderung oder Enteignung zu vermeiden. Nach Beachs Tod benannte der US-Amerikaner George Whitman seine 1951 gegründete Buchhandlung Le Mistral in der Rue de la Bûcherie 1962 zu ihren Ehren in Shakespeare and Company um. Die Buchhandlung wurde in den 1950er und 1960er Jahren zu einem wichtigen Treffpunkt der Beat-Generation. Aktuell wird der Buchladen von George Whitmans Tochter, Sylvia Whitman, geführt.

Shakespeare and Company heute

Wie ihr schon erfahren habt, ist die Buchhandlung bis heute eine englischsprachige und bietet eine große und tolle Auswahl an Werken. Neben den Klassikern von Shakespeare findet ihr aber unzählige weitere Bücher. Beispielsweise von Jane Austin ist einiges dabei. Aber überzeugt euch selbst.

Das Geschäft ist selber ein Hingucker, ich war völlig erschlagen von den vielen, vielen Büchern, den engen, verwinkelten Räumen, in denen ich mich in eine andere Zeit versetzt fühlte. Schon die grüne Fassade mit den vielen Büchern in der Auslage zieht euch in das Geschäft hinein. Drinnen müsst ihr euch erst einmal orientieren zwischen Büchern, Schriften, Wänden, Türen und Treppen. Ich bin mit großen Augen durchgegangen und wusste gar nicht, wo ich zuerst hinschauen sollte.

Der Laden hat zwei Stockwerke. Im unteren findet ihr die riesige Auswahl an Büchern. Alles ist gemütlich eingerichtet. Im zweiten Stock kommt dann die märchenhafte Welt heraus. Es gibt neben der Treppe ein kleines Fenster, schaut ihr heraus, ist dort zu 90 Prozent die Katze des Hauses auf dem kleinen Dach unterwegs. Als ich da war, stand dort ein Schild: Katze nicht stören!

Außerdem gibt es zwei Räume. Zum einen einen alten Raum mit Schreibmaschine. Dort scheint das Licht durch das kleine Fenster. Und um die Maschine herum sind – natürlich – viele alte Bücher.

Zum anderen ist im zweiten Raum eine Sitzmöglichkeit. Darüber befinden sich ebenfalls Regale mit alten Schriften. Es gibt viel zu schauen. Ein echtes Paradies für Buchliebhaber. Neben den Büchern gibt es auch Taschen und Shirts und weitere Souvenirs zu kaufen.

Ich würde euch empfehlen die Shakespeare and Company Buchhandlung bei eurer Paris-Reise zu besuchen, auch wenn ihr vielleicht nicht die größten Leseratten seid. Ihr taucht wirklich in eine andere Welt ein. Montag bis Samstag hat der Laden von 10 bis 20 Uhr geöffnet, sonntags von 12 bis 19 Uhr.

Fotos: Franziska Ix

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