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Cleopatra und Frankenstein

Cleopatra und Frankenstein

Klassiker-Potential?

Klassiker-Potenzial? 

Schon vor Erscheinen der deutschen Ausgabe von “Cleopatra und Frankenstein“ gab es einen Hype um das Debüt von Coco Mellors. Da kommt einem ja eher der Gedanke, das kann dann ja gar nicht so gut sein. 

Warum ich der Meinung bin, dass dieses Buch dem Hype gerecht wird beziehungsweise ihn übertrifft, berichte ich euch in dieser Buch-Review. 

Eine nicht so leichte Beziehung 

Diese Geschichte spielt in New York und Coco Mellors schafft es meiner Ansicht bereits von Beginn an, den Charme der Stadt, aber auch ihre Schattenseiten widerzuspiegeln. Man taucht ein. 

Die Geschichte beginnt mit einem Silvesterabend. Cleo, die erst Mitte zwanzig, britische Kunststudentin und pleite ist, trifft Frank, Mitte vierzig, Amerikaner und Inhaber einer Werbeagentur, im Aufzug einer Partylocation. Es ist Liebe auf den ersten Blick. Hals über Kopf stürzen Cleo und Frank sich in eine sogenannte “amour fou”, mit der sie selbst kaum Schritt halten können – geschweige denn die, die ihnen nahestehen.

Der Roman macht eine beeindruckende Wandlung durch. Zu Beginn wirkt alles noch von Glanz, Party, Unterhaltung und Oberflächlichkeit geprägt. Doch ab der Mitte ändert sich der Ton drastisch, als die Ich-Erzählerin mit ihrer eigenen Stimme in die Geschichte eingreift. Diese Wendung ist jedoch nicht der einzige Grund für den Richtungswechsel. Auch die Figuren beginnen zu wanken, und dunkle Dämonen übernehmen die Kontrolle. Unverarbeitete Traumata drängen an die Oberfläche und führen Cleo zu einer verzweifelten, fassungslosen Handlung.

Dies ist keine oberflächliche Lektüre, die nur unterhält. Es ist ein Buch, das tiefe Spuren hinterlässt, emotional berührt und mich am Ende atemlos und beglückt zurücklässt. 

Das Buch ist auch deswegen so gut und interessant, da es aus verschiedenen Perspektiven erzählt.

Moderner Klassiker 

Über manche Bücher kann gesagt werden, dass es eines Tages ein Klassiker sein wird. Meiner Ansicht nach gehört dieser Roman dazu. Die Art und Weise, wie diese Geschichte geschildert wird, die Sprache und die Emotionen, die drin stecken, übersteigen einfach das Niveau ein es “normalen Romans”.