Flug ausgefallen, was jetzt?
Wir dachten, unser Flug von Genua nach München würde wie gewohnt stattfinden. Am Flughafen angekommen dann der Schock: Auf der Anzeigetafel steht in großen Buchstaben – „cancelled“. Streik in Italien. Nichts funktioniert, kein Flug hebt ab. Zwar hatten wir davon gehört, aber weder von der Fluggesellschaft noch vom Reiseveranstalter kam im Voraus eine Information. Also hieß es plötzlich: umplanen – und zwar schnell.
Nur nicht in Panik verfallen
In solchen Momenten ist es entscheidend, ruhig zu bleiben. Nicht in Panik verfallen, auch wenn alles in einem schreit. Zum Glück war ich nicht allein – meine beste Freundin war dabei. Wir sind ein eingespieltes Team, aber auch für uns war diese Situation völliges Neuland.
Ich griff zum Telefon und rief die Lufthansa-Hotline an. Nach einer kurzen Wartezeit erreichte ich einen sehr freundlichen und kompetenten Mitarbeiter. Er suchte nach Alternativen und teilte mir schließlich mit: „Sie müssen irgendwie nach Mailand kommen. Von dort geht ein Flug nach Frankfurt – und von dort können Sie mit dem Zug weiterreisen.“
Ein Wettlauf gegen die Zeit
Wir machten uns sofort auf den Weg zum Informationsschalter. Dort trafen wir auf eine hilfsbereite Mitarbeiterin, die uns umbuchte – auch das dauerte. Unser neuer Abflug war für 17:35 Uhr angesetzt – in Mailand. Ein Shuttle sollte uns und eine Gruppe weiterer gestrandeter Reisender um 13:00 Uhr abholen. Tatsächlich kam es aber erst um 14:45 Uhr.
Das Gate in Mailand sollte um 17:05 Uhr schließen. Zwei Stunden brauchten wir mindestens bis dorthin. Die Zeit lief uns davon.
Um 16:50 Uhr erreichten wir den Flughafen Mailand – es blieb keine Sekunde zu verlieren. Koffer abgeben, durch die Sicherheitskontrolle (dankenswerterweise durften wir uns vordrängeln), dann im Laufschritt zum Gate. Punkt 17:05 Uhr standen wir dort. Geschafft.
Unglaublich, aber wahr
Als der Flieger endlich abhob, konnte ich es kaum glauben: Wir kommen nach Hause.
In Frankfurt angekommen, erwischten wir noch rechtzeitig unseren Zug – und tatsächlich, wir haben es geschafft. Trotz Streik, trotz Stress, trotz aller Widrigkeiten. Wir haben das Spiel gegen die Zeit gewonnen.
Nun kennen wir Ausfälle, Verspätungen und Gerenne ja von Fahrten mit der Bahn. Dennoch: Es war eine Erfahrung, ein kleines Abenteuer, das wir so schnell nicht vergessen werden. Und vielleicht sogar eine Erinnerung daran, dass man manchmal einfach loslassen und vertrauen muss – auf sich selbst, auf die Menschen um einen herum, und darauf, dass es irgendwie weitergeht und man am Ende ankommt.